Der Huasnoa(n)toutara
Ins Schriftdeutsche etwa mit „Hosenantuer“ übersetzt, ist der Huasnoa(n)toutara aus einem ursprünglich keltischen Goldschmuck hervorgegangen. Als spielkartengroßer meist aus Messingblech gefertigter gewölbter Schmuck-Knopf wurde er Bestandteil der Männertracht und ziert den breiten Querriegel des ledernen Hosenträgers.
Wie die zahlreichen Museumsstücke zeigen, konnte dieser Hosenknopf eine erlesene Kostbarkeit sein, mit dem der Besitzer seinen Wohlstand zur Schau trug, und da die Egerländer Bauern sich früher in ihrer Tracht beerdigen ließen, kann man durchaus eine Linie zu den Grabbeigaben der Keltenzeit ziehen, wie ja überhaupt sich christliches und heidnisches Brauchtum im Egerland stark überlagert haben.
Wegen seines markanten Umrisses in Gestalt eines regelmäßigen Achtecks und der komplexen Binnenzeichnung, die bei immer gleichen Hauptelementen sehr unterschiedlich sein kann, ist der Huasnoa(n)toutara zum Sinnzeichen aller Egerländer geworden.
Aus Bronze gegossen stiftet er als Schmuck auf Grabsteinen eine Gemeinschaft der aus ihrer Heimat vertriebenen Egerländer, die über den Tod hinausreicht.
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