Der Egerlandbrunnen vor dem Egerland-Kulturhaus in Marktredwitz
Der Egerlandbrunnen wurde am 3. September 2005 anläßlich des Egerlandtages feierlich eingeweiht.
Der Brunnen stellt auf vier Ebenen eine Egerländer Bauernhochzeit dar.
In der untersten Ebene umschreitet der Hochzeitszug in der traditionellen Personenfolge den mittleren Brunnenbaum. Geige, Dudelsack und Klarinette führen den Zug an. Ihnen folgen der Hochzeitslader und - als Gefährten des Bräutigams - die beiden Schützen.
Das Brautpaar mit Gefolge schließt sich an. Auf dem Kammerwagen wird das Hochzeits- gut der Braut zum Hof des Bräutigams gebracht.
Ziegenpeter, Gänseliesel und Hans mit dem Glücksschwein sind ein Hinweis auf weitere Teile der Mitgift, die in bäuerlichen Kreisen auch aus lebenden Tieren bestand. Vogelbeerbaum, Marterl und Pfarrer markieren Anfang und Ende des Zuges.
In der zweiten Ebene sieht man sechs Tanzpaare. Mit ihnen wird die sprichwörtliche Tanzlust der Egerländer versinnbildlicht. Zugleich erinnern sie an den "Roja", einen mittelalterlichen Reigentanz, der sich im Egerland bis ins 20. Jahrhundert erhalten hatte.
In der dritten Ebene spielt eine "Große Bauernmusik" zum Tanz auf. Sie hat eine für das Egerland typische und auf der Welt einmalige Besetzung: Geige, Dudelsack, Klarinette, Harfe und Kontrabaß.
In der vierten Ebene tanzt ein Kinderpaar zusammen mit einem Hund um den Pfosten des Taubenhauses.
Der Figurenbaum schließt mit einem Taubenhaus ab, das in keinem Egerländer Bauernhof fehlen durfte.
Der Egerlandbrunnen wurde auf Anregung von Seff Heil, dem im Jahre 2000 verstorbenen Bundesvürstäiher der Egerländer, vom jetzigen Bundesvürstäiher Günther Müller verwirklicht.
Die Kosten wurden allein durch
Spenden
und Figurenpatenschaften der vertriebenen Egerländer aufgebracht.
Die Egerländer Künstler Hatto und Christoph Zeidler haben alle Figuren modelliert und die Brunnenarchitektur entworfen.
Die endgültige Fertigstellung des Brunnens, - es fehlen noch die Außenverkleidung des Brunnenbeckens mit Granit, die Randabdeckung mit der Legende und die Außenanlagen mit gepflasterten Wegen und Sitzbänken, - erfordert noch weitere Spenden.
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